Dienstag, 20. August 2013

Autofahren nach und in Italien - mit dem Wahnsinn auf Reisen

Mitte Juli war ich in der Toscana im Urlaub. Mit dem eigenen Auto. Oder besser gesagt, gemeinsam mit der Freundin und ihrem schicken Cabrio. Die gesamte Strecke von Süd-Deutschland in die Toscana ist natürlich nicht gerade kurz, deshalb ein paar Tipps, Fakten und kuriose Erfahrungen von der Fahrt nach und durch Italien. Prinzipiell sind auch Zwischenstopps auf der Strecke wie z.B. beim Ferrari Museo eine willkommene Abwechslung.

Die absolute Legende: der Ferrari 250 GTO

Als erstes sollte man sich entscheiden, ob man die Route durch Österreich oder durch die Schweiz plant. Beide Läder sind Vignetten-pflichtig: Schweiz (nur Jahresvignetten!) + Österreich (gibts auch 9-Tages-Vignetten). Nachdem Benzin in beiden Ländern günstiger ist, als in D, empfiehlt es sich mit leerem Tank in CH oder AT anzukommen und vor der italienischen Grenze noch einmal vollzutanken. Benzin ist in Italien mit am teuersten in ganz Europa!!! Bei Diesel verhält es sich etwas anders.

Wegen Serpentinen wie dieser hier, hat das Autofahren wieder Spaß gemacht!
Nachdem ich nicht tagtäglich mit dem Auto ins Geschäft Büro fahren muss, sitze ich hin&wieder eigentlich recht hinter dem Lenkrad. Aber nicht in Italien. Die Italiener Spaghettis sind mir mit ihrer Fahrweise tierisch auf die Eier gegangen:
  • Sie können nicht die Spur halten: ständig hat man beim Fahren auf der Autobahn Angst, der 'Nachbar' könnte einen abschießen!
  • Es wird extrem dicht aufgefahren: da können selbst die deutschen Drängler noch einiges lernen!
  • Nach dem Überholen ziehen sie gerne 1 Meter vor einem wieder rüber: eigentlich müsste der (bei diesen Geschwindigkeiten deaktivierte) Parksensor ständig piepsen!
  • Räumen die Spur im Schneckentempo: wenn man mal selber einen auf Italiener machen will und die linke Spur für sich beanspruchst, ziehen die Überholten im Schneckentempo rechts rüber. Spaßeshalber hab ich das auch mal probiert, aber ich bin dabei fast eingepennt!
  • Schneiden der Kurven: kann man ja gerne machen, solange man vorausschauend fährt. Aber nein, gerade bei den vielen Serpentinen in der Toscana muss man immer mit Gegenverkehr auf der eigenen Spur rechnen.
  • Die Hupe wird unentwegt benutzt: liegt bestimmt nur am heißblütigen Temprament!?
  • Sie drängen andere Fahrer von der Straße ab: hängt wohl direkt damit zusammen, dass sie die Spur nicht halten können?!
  • An Abzweigungen / Einfahrten stehen sie mit der Fahrzeugfront meist schon einen halben Meter bis Meter auf der Straße: mit der Zeit begann ich mir in derartigen Situationen einen Spaß daraus zu machen, äußerst rechts zu fahren und erst im letzten Moment rüberzuziehen.
  • Fahren gerne mitten auf der Dorfstraße: man braucht ja einen Grund um die geliebte Hupe betätigen zu können...
  • Geschwindigkeitsreduzierungen in Baustellen: Ein Italiener würde nie langsamer als 80-90km/h fahren! Reduzierung auf 60km/h - WTF?
  • Entgegenkommende Motorräder/Roller sehen meine Straßenseite als die ihrige an: nur doof, dass die entgegenkommenden Italiener gleichzeitig gerne linksbündig fahren!
  • Kaum ist innerorts eine Straße breit genug, dass 3 Autos aneinander vorbeipassen, wird direkt eine dritte Spur ins Leben gerufen: man kann immer noch schneller + riskanter fahren, als der Vordermann.

Mein größtes Feindbild auf den Straßen waren die Rollerfahrer. Vor allem in großen Städten wie Florenz. Während man fährt, wird von gleichzeitig von Rollern aus scharf-links, halblinks, rechts und sonstwo geschnitten. Sie fahren einem regelrecht in die eigene Spur, schlimmer noch: direkt vors Auto! Hätte ich beim Fahren nicht unentwegt einen Fuß auf der Bremse gehabt, wäre sicher etwas passiert! Da verwundert es wenig, wenn Personen wie der Chef der Automobil-Designschmiede Pininfarina umgefahren werden. Man fühlt sich absolut nicht mehr Herr der Lage und würde am liebsten das Auto direkt am Straßenrand abstellen und zu Fuß weiter. Oder besser noch: vorne am Wagen eine Lanze anbringen, mit der man sich den Weg 'freiräumen' kann...

Steilvorlage für eine Kettenreaktion: Roller in Florenz.

Auch die Verkehrsführung sind mitunter schwer nachvollziehbar:
  • kleine Baustellen (1 Verkehrzeichen & 2 Hütchen) beginnen irgendwo mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung, werden jedoch nicht aufgehoben. 
  • Fahrbahnmarkierungen gibt häufig nicht. Ein Schild für fehlende Fahrbahnmarkierungen gibt es in Italien erst gar nicht.
  • die Höhe der Maut war für mich absolut nicht nachvollziehbar, weil sie sehr unterschiedlich ausgefallen ist: einmal für 45km = 7,60 € (0,17€/km) bezahlen und dann für eine 165km lange Strecke = 12,70€ (0,08€/km) bezahlen.
  • öffentliche Straßen sind meist extrem abgewichst! Man muss jederzeit mit mittelgroßen Schlaglöchern Kratern rechnen und ausweichen können. 


Ende letzten Jahres war ich ein verlängertes Wochenenede am Gardasee. Dort fuhren die Italiener überwiegend deutsche Premium-Fabrikate, selten älter als 3 Jahre. In der Toscana merkt man ganz deutlich, dass es sich um eine wesentlich ärmere Region mit viel Landwirtschaft handelt. Das mit Abstand am meisten gefahrene Auto in der Toscana ist der Fiat Panda (1.Generation!). Häufig auch als 4x4. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich dieses Auto das letzte Mal auf deutschen Straßen gesehen habe...



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